Unsere Patienten Teil 3

Heute war die Ambulanz wieder unglaublich voll. Es wird jeden Tag wärmer und es hat eine Luftfeuchtigkeit von 69%. Da beschweren sich auch hier die Leute über allgemeine Schwäche und Schwindel. Viel trinken möchten aber gerade unsere Patientinnen nicht, da sie nur über meist etwas weiter entfernte Gemeinschaftstoiletten verfügen. Vom hygienischen Stand dieser Einrichtungen ganz zu schweigen...


Bei dieser Patientin wurde im Vorfeld bereits eine rheumatoide Arthritis diagnostiziert. Von einem local doctor hat sie bereits ein Immunsuppressivum verschrieben bekommen und holt sich bei uns ihre weiteren Schmerzmedikamente ab. Die Behandlung ist oft schwierig, weil nicht immer sicher zu eruieren ist, was die Patienten bereits von einem anderen Arzt verschrieben bekommen haben (meist eine ganze Liste) und, falls das Rezept doch vorliegt,  was sie davon dann wirklich eingenommen haben. Das Geld reicht meist nur für wenige Tabletten.


Frau mit Albinismus


Die Dame sah so schick aus mit ihrem Tuch und den goldenen Ketten, den meisten unserer Patienten sieht man ihre Armut gar nicht an. Aber diese Frau kam, um sich ein paar Schmerzmittel abzuholen und ein Food Package - bestehend aus Reis und Linsen - was an bedürftige Patienten abgegeben wird.


Das Baby ist untergewichtig - ein Marker hierfür ist der Oberarmumfang - und hat auch noch Diarrhoen. Oftmals sind die Kinder hier unterernährt, weil das Stillen nicht funktioniert hat und die Mütter auf Zuckerwasser und Kuhmilch umsteigen. Solche Kinder versuchen wir in das Feeding Program aufzunehmen. Ich hoffe es dort am Mittwoch wiederzusehen.


Dieser Mann wog gerade mal 28kg... Außerdem hatte er chronischen Husten, wahrscheinlich Tuberkulose. Hierfür gibt es ein staatliches Programm, wir haben ihn dorthin zum Sputumtest überwiesen.



Dieser Junge mit Autismus war sehr agil und hat den Mülleimer in unserem Zimmer einmal leergeräumt.


Die Mutter dieses Neugeborenen hatte ich letzte Woche aufgrund von vaginaler Blutungen in der Schwangerschaft ins Krankenhaus geschickt. Dort wurde ein Kaiserschnitt durchgeführt und heute kamen Mutter und Kind wieder zu uns in die Sprechstunde. Die Babys werden hier meistens großzügig mit Kajal bemalt. Der schwarze Punkt links auf der Stirn soll dem Baby Glück bringen und es beschützen.


Hier hat es erstmal losgepinkelt, das läuft dann über den hübschen Schal der Mutter und weiter auf unseren Boden, der ein paar mal täglich gewischt werden muss. Meistens dauert das jedoch ein bisschen, sodass man die halbe Zeit durch kleine Pfützen watet. ;)


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